Sind Menschen unheilbar krank, erhalten sie eine sogenannte Palliativpflege. Sie soll die Lebenssituation verbessern und stellt eine Art Sterbebegleitung dar. Die im Rahmen dieser Pflege geleisteten Maßnahmen sollen Schmerzen lindern und Patienten die Angst vor dem Tod nehmen. Die Palliativversorgung erfolgt in den meisten Fällen stationär, zum Beispiel in der Palliativstation eines Krankenhauses oder im Hospiz.

Seitdem der Gesetzgeber die Möglichkeiten dafür geschaffen hat, entscheiden sich jedoch immer mehr Betroffene für eine Pflege in den eigenen vier Wänden. Denn die letzte Zeit im Leben möchten viele in ihrer vertrauten Umgebung verbringen. Die Deutsche Seniorenbetreuung bietet keine Palliativpflege an, sondern die Vermittlung von Personal für eine häusliche Betreuung im Rahmen der Aufsicht, Grundpflege und Haushaltshilfe.

Was bedeutet Palliativversorgung?

Sie dient in erster Linie dazu, die Lebensqualität der erkrankten Menschen zu verbessern. Abhängig vom Gesundheitszustand des Patienten kann die Palliativpflege folgende Maßnahmen umfassen, die ganzheitlich auf Körper und Seele ausgerichtet sind:

  • Bestmögliche Schmerzbehandlung, ohne Rücksichtnahme auf Spätfolgen durch starke Medikamente
  • Ehrliche Offenlegung von Krankheitsverlauf und möglichem Ende, ohne dem Patienten seine Hoffnungen zu nehmen
  • Versorgung mit eiweißreicher und hochkalorischer Spezialnahrung, falls dies notwendig ist und vom Patienten gewünscht wird
  • Einsatz von Therapien, die den Zustand verbessern können wie Massagen, Entspannungsübungen, Aromatherapie
  • Ablenkung durch Lesen/Vorlesen, Musik und Gespräche, sowie Motivation zur Wiederaufnahme von Hobbies
  • Schaffen von schönen Erinnerungen
  • Unterstützung bei Angst, Hoffnungslosigkeit und depressiven Phasen beim Patienten und bei seinen Angehörigen
  • Unterstützung bei der Akzeptanz des Todes
  • Hilfe bei der Umsetzung letzter Wünsche
  • Unterstützung durch Psychotherapeuten und Seelsorger
  • Sterbebegleitung für den Patienten und seine Angehörigen
  • Berücksichtigung der Wünsche des Sterbenden in einer Sterbevollmacht

Wie ist eine Palliativpflege auch zu Hause möglich?

Ungefähr jeder zweite Deutsche stirbt im Krankenhaus, jeder fünfte in einem Pflegeheim. Für die meisten sieht ein würdevoller Abschied vom Leben jedoch anders aus. Sie möchten lieber in ihrer vertrauten Umgebung sterben und sich angemessen von wichtigen Menschen und Dingen, die Begleiter ihres Lebenswegs gewesen sind, verabschieden.

Die sterile Atmosphäre in einem Krankenhaus oder Pflegeheim umgeben von Fremden wirkt sich auf viele Menschen negativ aus. Sie werden andauernd mit ihrer schweren Krankheit konfrontiert und sehen ihre letzte Lebenszeit in einem düsteren Licht. Zu Hause fällt es dagegen den meisten Patienten leichter, ihre Erkrankung zu akzeptieren und Abschied vom Leben zu nehmen. Lässt es der Zustand des Erkrankten oder Sterbenden zu, ist eine Palliativpflege mit einer häuslichen Pflege durchaus möglich.